Mittwoch, 7. November 2012

Restaurant Review #1: Kushi-Tei of Tokyo

Neben meinen Reviews über die Restaurants in Düsseldorf während des Japantags möchte ich nun auch über japanische Restaurants in München (oder auch anderen Städten) schreiben. Dies hier ist ein erster Post über ein Restaurant in München, das Kushi-Tei of Tokyo.

Infos:
     Adresse: Kushi-Tei of Tokyo, Arcisstraße 39, 80799 München
     Öffnungszeiten: Täglich 18:00-23:30 Uhr, Mo bis Fr zusätzlich 12:00-14:30 Uhr
     Webseite: http://www.kushitei.de/

In Düsseldorf haben wir ebenfalls einem Kushi-Tei Restaurant. Ich haben in diesem Post darüber geschrieben. Beide Restaurants gehören zu dem Franchise Unternehmen Kushi-Tei Group. Das Kushi-Tei in München ist kleiner, als das in Düsseldorf. Ich schätze in München finden gerade mal 50 Kunden Platz. In Düsseldorf dürften allein auf Grund der größeren Fläche mehr Leute hinein passen.

Da sich das Restaurant in der Nähe der Universitäten LMU und TUM befindet, komme ich dieses Semester jede Woche vor meinem Japanischkurs an der TUM dort vorbei. Immer die tollen Aushänge der Mittagsmenüs zu sehen hat mich hungrig gemacht. Da mein Freund seltenerweise unter der Woche in München war haben wir letzte Woche beschlossen das Mittagsangebot im Kushi-Tei zu testen.

Wir waren an einem Freitag (Brückentag) gegen 13 Uhr im Restaurant. Gerade mal die Hälfte der Tische war um diese Zeit besetzt. Das spricht jedoch nicht gegen die Qualität, da 50% der Gäste japanischer Abstammung waren, was sehr für das Restaurant spricht. Das Restaurant ist sehr sauber und die Bedienung war uns gegenüber auch sehr freundlich, schnell und zuvorkommend.

Während der Mittagszeit kann aus verschiedenen Menüs gewählt werden. Zur Auswahl stehen Spieße (gegrillt, frittiert), gegrillte Gerichte, wie z.B. Fisch, Donburis (Reis in einer Schale, mit weiteren Zutaten bedeckt), aber auch Sushi und Sashimi. Zu jedem Hauptgericht werden Misosuppe, ein Salat und Reis serviert. Zusätzlich gab es auch noch ein wenig Kimchi (scharf eingelegter Kohl). Die Preise liegen zwischen 6 bis 25€. Für Studenten gibt es Mittags 1€ Rabatt, wenn man den Studentenausweis vorzeigt. Natürlich habe ich vergessen meinen zu zeigen ^^'''
Speisekarte
Was ich besonders toll fand ist, dass der heiße Tee umsonst serviert wird. Als wir dort waren gab es Hojicha (焙じ茶, gerösteter grüner Tee) und man konnte sich kostenlos nachschenken lassen. Hojicha mag ich sehr gerne. Wer ihn noch nicht probiert hat, sollte das nachholen. In München kann man ihn beispielsweise bei Suzuki-san kaufen.
Hojicha
Wir haben uns einmal das Tori-Kara Menü (frittiertes Huhn) und das Kushi-Age Menü (6 frittierte Spieße) bestellt. Das Kimchi hat sehr sehr lecker geschmeckt. Es war leicht scharf und knackig ohne dabei im Geschmack dominant zu sein. Der Salat hatte ein Dressing, das ich inzwischen schon öfter in Restaurants hier gegessen habe und mich deswegen frage, ob es gekauft ist. Es schmeckt sehr gut. Es besteht auf jeden Fall aus dunklem Sesamöl, Essig und evtl. Miso und Knoblauch oder angedünsteten Zwiebeln. Die Misosuppe enthielt Tofu und Wakame. So mag ich sie am liebsten. Auch hier war das Verhältnis von Dashi (Brühe auf Fischbasis) und Miso sehr gut getroffen. Der Tofu war schön weich.

Beilagen
Kushi-Age
Ich habe das Kushi-age gegessen, während mein Freund aber von jedem mal probieren durfte ^_^
Die Sauce in dem roten Schälchen ist Tonkatsu Sauce, auch Bull-Dog Sauce, genannt. Tonkatsu ist ein japanisches frittiertes Kotlett, ähnlich unserem Schnitzel.
Als ich das Tablett erhalten habe, habe ich selbst nicht enträtseln können was sich alles auf meinem Teller befindet. Es war also sehr abenteuerlich. Ich zähle die Spieße mal von links nach rechts im Uhrzeigersinn auf (alle sind frittiert):
  1. grüne Bohnen
  2. Kartoffelbreibällchen mit einem Noristreifen umwickelt
  3. Lachs mit Mayonaise
  4. Garnele
  5. Kürbis (Panade mit Sesam versetzt)
  6. Fisch (Panade mit Aonori, getrocknete und gemahlene Alge)
Alles in allem waren die Spieße sehr sehr lecker und die Zusammenstellung hat mir auch sehr gut gefallen. Toll fand ich, dass die Panade bei zwei Spießen Sesam und Aonori beigemengt hatte. Auf so eine Idee wäre ich zu Hause nie gekommen. Auch den Lachs mit Mayonaise einzupinseln und dann zu panieren ist eine leckere Idee. Und wer hat schonmal frittierten Kürbis gegessen??? Ich noch nie ^^ Viel Liebe zum Detail und der Geschmack war auch super.
Tori-Kara
Mein Freund hat Tori-Kara gegessen. Außnahme zu anderen Restaurants in München: die Hähnchenschenkel waren nicht entbeint, also der Knochen war noch vorhanden und mir hat etwas die Mayonaise gefehlt, die in anderen Restaurants dazu gereicht wird. Geschmacklich waren sie gut und saftig, aber für Tori-Kara haben wir eine bessere Adresse in München, über die ich bei Gelegenheit berichten möchte.

Alles in allem kann ich einen Besuch im Kushi-Tei jedem empfehlen. Bei den Spießen verhält es sich preislich wie mit Rostbratwürsten in Nürnberg: man zahlt viel Geld und kriegt wenig dafür, nur weil das Gericht für das Restaurant speziell ist. Die Spieße sind das Steckenpferd des Restaurants und sollten (trotz des erhöhten Preises) dennoch probiert werden. Das Essen ist sehr lecker und man merkt, dass die Küche wert auf Details und Geschmacksnuancen legt. Wir werden bestimmt mal wieder dort zu Gast sein!